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80 Jahre Deportation


Gedenken der Deportation Wetterauer Jüdinnen und Juden


15.–17. September 2022

MZHU+Abtransport_derJuden_nach+Kassel_1942

Am 20. Januar 1942 trafen sich führende Nationalsozialisten in einer Villa am Wannsee in Berlin und beschlossen, mit der sogenannten Endlösung, die Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden. Das sollte nach dem Willen der dort versammelten Partei- und Regierungsmitglieder die Vollendung werden der seit 1933 währenden und sich ständig verschärfenden Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland sowie in den von Deutschland besetzten Ländern.


Bald schon begannen im gesamten damaligen Reichsgebiet die Deportationen in die Ghettos, Konzentrationslager und Vernichtungslager.


1942 lebten in Bad Nauheim nur noch 103 und in Friedberg 59 Jüdinnen und Juden. Fast alle hatten ihre angestammten Wohnungen in der Stadt, in Gießen und den Ortschaften in der Wetterau verlassen müssen und lebten in Bad Nauheim in den Jüdischen Altersheimen in der Frankfurter Straße 58 und 63 sowie in Friedberg in der Judengasse, Augustinergasse und Usagasse.


Sie alle mussten sich am 15. September 1942 reisefertig machen, durften aber nur einen Koffer mitnehmen, den sie mit ihrem Namen beschriften mussten. 


Zunächst wurden die Männer, Frauen und Kinder in der Turnhalle der Augustinerschule in Friedberg interniert und von dort aus am 17. September über den Friedberger Bahnhof nach Darmstadt und von dort nach Treblinka oder Theresienstadt verbracht. 


Die Bevölkerung in Bad Nauheim und Friedberg sah tatenlos zu, wie die jüdischen Männer, Frauen und Kinder deportiert und letztlich in den Tod geschickt wurden. Keiner der aus Bad Nauheim verschleppten Menschen überlebte. Aus Friedberg erlebte lediglich eine Person die Befreiung 1945.


80 Jahre danach möchten die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau, die Städte Bad Nauheim und Friedberg, das Wetterau-Museum sowie die Augustinerschule in Friedberg zusammen mit einer Vielzahl an Kooperationspartner:innen* der Deportation der Wetterauer Jüdinnen und Juden aktiv und sichtbar gedenken.


Alle Bürger:innen sind eingeladen sich zu beteiligen und Gedenken, Bewusstsein und Verantwortung öffentlich zu zeigen. Gemeinsam vollziehen die Teilnehmer:innen am Donnerstag, 15.09.2022, den Weg der Jüdinnen und Juden um 17.00 Uhr von der Frankfurter Straße 63 in Bad Nauheim und um 18.30 Uhr aus der Friedberger Judengasse (Synagogenplatz) zur Turnhalle der Augustinerschule nach, wo die Menschen gesammelt wurden und die letzten beiden Nächte vor der Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager verbringen mussten. 


Als sichtbares Zeichen des damaligen Geschehens tragen die Beteiligten einen möglichst alten Koffer mit dem Namen einer zwischen dem 15. und 17. September 1942 aus dem Wetteraukreis deportierten Person. An den Ausgangsorten werden die Namen mit Kreide auf die Koffer geschrieben und verlesen. Auch Bürger:innen aus anderen Gemeinden im Wetteraukreis sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen, da die Deportierten aus insgesamt 16 Gemeinden im heutigen Wetteraukreis kamen. Die Namen aller 276 vor 80 Jahren deportierten Jüdinnen und Juden aus der Wetterau sollen vergegenwärtigt und genannt werden. 


Am Freitag, 16.09.2022, gedenken die Schüler:innen der Augustinerschule der Ereignisse jener Tage im September 1942. "Es ist uns ein besonderes Anliegen, junge Menschen in die Gedenkveranstaltung einzubeziehen, weil wir unsere Erinnerungskultur weiterentwickeln und zukunftsfähig machen müssen," betonen die Mitorganisatoren Johannes Kögler und Lukas Hölzinger, von der Stadt Friedberg.


Am Samstag, 17.09.2022 um 11.00 Uhr, gehen die Teilnehmer:innen der Gedenkveranstaltung die letzte Wegstrecke von der Augustinerschule bis zum Friedberger Bahnhof. In der Bahnhofshalle werden die Koffer zu einer Installation aufgebaut, die dort bis zum Sonntagabend verbleibt und mit einer Erläuterungstafel versehen sein wird. Der Aufbau der Koffer wird ergänzt durch Redebeiträge und eine musikalische Begleitung. Selbstverständlich ist an allen Tagen auch eine Teilnahme ohne mitgebrachten Koffer möglich. 


"Setzen Sie ein Zeichen gegen das Vergessen – wohnen Sie der Veranstaltung tageweise oder komplett bei," bittet die Vorsitzende der GcjZ Wetterau, Britta Weber, um eine rege Teilnahme.


* Kooperationspartner sind: Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. | Augustinerschule Friedberg | Evangelische Kirchengemeinde Friedberg | Evangelisches Dekanat Wetterau | Friedberger Geschichtsverein e. V. | JUKA e.V. | Junity Friedberg | Katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius Bad Nauheim | Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer e.V. | Stadtarchiv Friedberg


[Erläuterung zum Foto: Unseres Wissens wurde die Deportation der Wetterauer Jüdinnen und Juden nicht fotografisch dokumentiert. Wir verwenden hier mit freundlicher Genehmigung des Medienzentrums Hanau-Bildarchiv ein Foto der Deportationen am Bahnhof Hanau im Juni 1942.]

Programm 80 Jahre Deportation


Gedenken der Deportation Wetterauer Jüdinnen und Juden


15.–17. September 1942

Donnerstag, 15. September 2022

Bad Nauheim

17:00 Uhr

Frankfurter Straße 63

(ehemaliges Jüdisches Altersheim)

  • Grußworte
  • Verlesen der Namen der von dort Deportierten
  • Gang nach Friedberg über die Judengasse zur Augustinerschule in Friedberg


Friedberg

18:30 Uhr

Judengasse/Synagogenplatz

  • Verlesen der Namen der von dort Deportierten
  • Gang zur Augustinerschule

Freitag, 16. September 2022

Friedberg

Vormittags

Veranstaltung in der Augustinerschule

(nur nach vorheriger Anmeldung)

Samstag, 17. September 2022

Friedberg

11:00 Uhr

Treffpunkt Augustinerschule

  • Aufnahme der Koffer und Gang zum Bahnhof
  • Aufbau der Kofferinstallation in der Bahnhofsvorhalle
  • Redebeiträge



Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 2021

Anmeldung zur Zoom-Veranstaltung senden

Liebe Mitglieder und Freunde der GcjZ Wetterau,


seit 1996, also seit 25 Jahren ist der 27. Januar als Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz in der Bundesrepublik der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 


Bislang haben wir Sie alljährlich zu einer Veranstaltung in die Wilhelmskirche in Bad Nauheim eingeladen. In diesem Jahr jedoch ist dies wegen der Corona-Pandemie eine Präsenzveranstaltungen leider nicht möglich.


Aber auf das Gedenken an die unzähligen Opfer des NS-Regimes werden wir nicht verzichten! Ganz im Gegenteil: wir halten dieses Gedenken gerade in diesem Jahr für überaus wichtig.


Deshalb laden wir Sie herzlich ein zu unserer Zoom-Veranstaltung am Mittwoch, 27. Januar 2021 um 19.30 Uhr.


Bei diesem Treffen wollen wir Ihnen einen Film präsentieren, in dem wir Sie mitnehmen auf eine kleine Tour zu Stätten jüdischen Lebens in der Wetterau.


Bitte melden Sie sich per Mail an, damit wir Ihnen den Link zu dem Zoom-Meeting schicken können.


Wir freuen uns auf Mittwoch und grüßen Sie herzlich!


Schonzeit vorbei - leben mit dem täglichen Antisemitismus

Zoom-Veranstaltung am 17. November 2020, 19:30 Uhr

Anmeldung zur Zoom-Veranstaltung senden

Die Berliner Autorin Juna Grossmann berichtet aus ihrem Leben als Jüdin in Berlin und anderswo. 


Ein erschütternder Bericht der alltäglichen Judenhetze – und ein aufrüttelnder Appell. 


Juna Grossmann arbeitet in einer NS-Gedenkstätte und beobachtet seit Jahren, wie offene judenfeindliche Angriffe zunehmen, lauter werden, bedrohlicher. In ihrem Buch schildert die jüdische Deutsche das Leben unter diesem permanenten antisemitischen Beschuss, berichtet vom Wachsen einer Angst, die sie vor einigen Jahren noch nicht kannte, und davon, wie sie eines Tages merkte, dass auch sie mittlerweile auf gepackten Koffern lebt, bereit zur Flucht vor dem Hass. Weil sie sich damit nicht abfinden will, geht sie in die Öffentlichkeit, schreibt sie dieses Buch und appelliert an die Mitbürger: „Steht zu uns, helft uns, greift ein! Denn auch für euch ist die Schonzeit vorbei."


Anschließend stellt Oliver Fassing von der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt die Arbeit der Beratungsstelle vor und gibt Betroffenen Tipps zum Umgang mit Anfeindungen und allen anderen Tipps zur Selbstreflexion: wie vermeidet man diskriminierendes Verhalten?


Wegen der derzeit geltenden Bestimmungen zur Corona-Pandemie treffen wir uns in einem Zoom-Meeting.


Melden Sie sich bitte per Mail bei info@gcjz-wetterau.de an, dann schicken wir Ihnen gerne den Link zu unserer Zoom-Veranstaltung.


Gegen den Hass - Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht am 9. November 2020


Hier finden Sie die Aufzeichnung unserer Gedenkveranstaltung, falls Sie den Live-Stream verpasst haben:

YouTube: https://youtu.be/K6qKcm0J7Kk


Facebook: https://fb.watch/1FfnfzCgsg/

Gegen den Hass - Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht


Am Montag, 9. November 2020 um 18.00 Uhr, lädt die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau zu ihrer traditionellen Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht ein.


In diesem besonderen Jahr jedoch nicht wie gewohnt zu einer Präsenzveranstaltung, sondern zu einem virtuellen Gedenken via Livestream auf YouTube (https://www.youtube.com/channel/UCM4o0fpFvdCFz91hdJgO7QQ) und Facebook.


Grundsätzlich erlaubt die hessische Landesregierung Gedenkveranstaltungen, verlangt jedoch eine Genehmigung der zuständigen Behörde. "Wir haben uns mit Unterstützung durch die evangelische Kirchengemeinde sehr um eine Genehmigung der Veranstaltung durch den Wetteraukreis bemüht und diese auch erhalten. Am Donnerstag haben wir jedoch entschieden, dass wir angesichts des Infektionsgeschehens in diesem Jahr auf die Präsenzveranstaltung verzichten und stattdessen einen Livestream anbieten wollen", erläutern Dr. Peter Noss, Manfred de Vries und Britta Weber als Vorstand der GcjZ Wetterau.


Friederike Müller wird aus einem Buch von Etty Hillesum, einer niederländischen Jüdin, die in Auschwitz ermordet wurde, lesen. Etty Hillesum legt darin ein ergreifendes Zeugnis innerer Reifung zum Glauben an das Gute im Menschen und gestärkt von Zuversicht und Gottvertrauen im Angesicht des bevorstehenden Todes ab. Ein Pianist von der Musikschule Bad Nauheim wird die Lesung musikalisch begleiten.


Der GcjZ Wetterau ist das Gedenken an die Geschehnisse der Reichspogromnacht ein besonderes Anliegen, da die Ereignisse des 9./10. November 1938, deutlich vor Augen führen, wohin Hass führen kann. Angesichts der Verbrechen, wir uns allein seit Oktober 2019 von Halle über Hanau, Hamburg, Dresden, Paris und Nizza bis Wien in den letzten Monaten erschreckten, will die GcjZ Wetterau mit der Veranstaltung am 9. November ein deutliches Zeichen gegen den Hass setzen.


Ronen Steinke Terror gegen Juden

Maria Coors

Neuer Antisemitismus?


Hass auf Juden und Jüdinnen ist sehr alt. Besonders die christliche Tradition hat viele antisemitische Stereotype und Verleumdungen hervorgebracht und weitergetragen. Trotzdem ist heute häufig die Rede von einem „neuen Antisemitismus“. Studien zeigen, dass Gewalt gegen Juden und Jüdinnen in Europa zunimmt. 


Was ist der neue Antisemitismus? Wie viel alte Judenfeindschaft steckt darin? Und was hilft? Welche Rolle kommt Christ*innen und der Kirche beim Kampf gegen Antisemitismus zu? Wir wollen Antworten finden.


Vortrag und Diskussion mit Maria Coors


31. August 2020 um 19.30 Uhr

Gemeindezentrum Wilhelmskirche Bad Nauheim


Bitte melden Sie sich an info@gcjz-wetterau.de


Die unheimliche Popularität der „Israelkritik“


Neuer Termin



Mehr als ein Viertel der Deutschen vertritt einer Umfrage zufolge derzeit die Ansicht: „Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat.“ Sogar fast 40 Prozent stimmen der Aussage zu: „Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reich mit den Juden gemacht haben.“ Als sich Israel im Sommer 2014 einmal mehr gegen den Raketenterror der Hamas verteidigte, kam es in deutschen Städten zu großen Aufmärschen, auf denen Parolen wie „Kindermörder Israel“ und „Jude, Jude, feiges Schwein“ gerufen wurde und es zu tätlichen Angriffen auf Gegendemonstranten kam.


In deutschen Schulbüchern für das Unterrichtsfach Geschichte finden sich tendenziöse Sätze wie: „Israel stellt tagtäglich seine Überlegenheit als Besatzungsmacht demonstrativ zur Schau, indem es die Palästinenser demütigt und ihnen unmenschliches Leid zufügt.“ Deutsche Medien veröffentlichen Karikaturen, die den israelischen Premierminister als Giftmischer zeigen, und werfen ihm vor, „die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs“ zu führen. In der Uno-Generalversammlung werden weitaus mehr - von arabischen Staaten initiierte - Resolutionen gegen Israel verabschiedet als gegen alle anderen Länder dieser Welt zusammen – mit der ausdrücklichen Zustimmung Deutschlands.


Die sogenannte Israelkritik ist populär – man könnte sagen: geradezu unheimlich populär –, in der Bevölkerung, in den Medien, in der Politik. Zwar versäumt es kaum jemand, Israel mit großer Geste ein Existenzrecht zuzusprechen – doch in der Praxis bleibt davon nicht viel übrig, wenn dem jüdischen Staat de facto das Recht abgesprochen wird, sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen. Mehr noch: Diesen Angriffen wird oftmals sogar Verständnis entgegengebracht. Aber warum ist das so? Was treibt die „Israelkritiker“ an? Was wollen sie erreichen?


Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er schreibt regelmäßig für verschiedene Zeitschriften und Online-Medien zu den Themen Antisemitismus, Nahost und Fußball, unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n-tv.de, die Jungle World und das Portal MENA-Watch. Zudem ist er Betreiber des Blogs Lizas Welt. Gemeinsam mit Florian Markl hat Feuerherdt unlängst im Verlag Hentrich & Hentrich das Buch „Vereinte Nationen gegen Israel – Wie die Uno den jüdischen Staat delegitimiert“ veröffentlicht.


Vortrag mit anschließender Diskussion.


Mittwoch, 26. August 2020 um 19.30 Uhr


Seminarraum des Sprudelhofes, Ludwigstraße 22 in Bad Nauheim


Nur begrenzte Teilnehmerzahl möglich!

Anmeldung erbeten an info(at)gcjz-wetterau.de


Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Der Eintritt ist frei, Spenden gerne gesehen.


Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Holocaust-Erinnerungsmal Bad Nauheim

75 Jahre Befreiung Auschwitz


Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist dieser Tag der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 


Der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau ist es ein wichtiges Anliegen, die Erinnerungskultur zu pflegen und an die jüngeren Generationen weiterzugeben. Wir freuen uns deshalb ganz besonders, wenn wir Schulen als Kooperationspartner für die Erinnerungsarbeit gewinnen können. 


Ergänzend zur Abendveranstaltung in der Wilhelmskirche gestalten Schülerinnen und Schüler der Solgrabenschule Bad Nauheim am Montag, 27.01.2020 ab 10.45 Uhr, am Mahnmal für die Holocaustopfer an der Parkstraße in Bad Nauheim den ersten Teil des diesjährigen Gedenkens. 


Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Ilse Weber

Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist dieser Tag der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 


Unter dem Titel "ich wandre durch Theresienstadt" hören wir Lieder und Texte von Ilse Weber. Ilse Weber, 1903 bei Mährisch-Ostrau geboren, schrieb bereits mit 14 Jahren eigene Gedichte, Lieder und Geschichten und übersetzte Gedichte vom Deutschen ins Tschechische und umgekehrt. 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie als Krankenschwester im Kinderkrankenhaus arbeitete und mit ihren Gedichten und Liedern half, den Kindern den schrecklichen Alltag erträglicher zu machen. Am 6.10.1944 wurde Ilse Weber mit ihrem Sohn Tommy und "ihren" Kindern des Krankenhauses in den Gaskammern von Auschwitz ermordet. 


Im Anschluss an das Programm in der Wilhelmskirche gehen wir gemeinsam zum Holocaustmahnmal an der Parkstraße. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau lädt Sie zusammen mit der Stadt Bad Nauheim, den beiden christlichen Kirchengemeinden und der jüdischen Gemeinde sehr herzlich dazu ein.

Montag, 27. Januar 2020, 19:30 Uhr
Gemeindezentrum Wilhelmskirche 
Wilhelmstraße 12, 61231 Bad Nauheim

"Es werde Licht"
Chanukka 5780/2019

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und die jüdische Gemeinde Bad Nauheim laden Sie sehr herzlich ein, mit uns am 

23.12.2019 um 17.00 Uhr am 
Schuckardt Brunnen auf dem Aliceplatz in Bad Nauheim

die zweite Kerze an der Menora anzuzünden.

Chanukka, das jüdische Lichterfest, erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.) nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand der Juden Judäas gegen hellenisierte Juden und makedonische Seleukiden, wie er im Ersten Buch der Makkabäer, bei Flavius Josephus und im Talmud überliefert ist. 

Die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, sollte niemals erlöschen. Nach der Überlieferung war aufgrund der Kämpfe mit den Seleukiden nur noch ein Krug geweihtes Öl vorzufinden. Dieses Öl reichte für gerade mal einen Tag. Durch ein Wunder habe das Licht jedoch acht Tage gebrannt, bis neues geweihtes Öl hergestellt worden war. Daran erinnern die acht Lichter des 8- bzw. 9-armigen Leuchters Chanukkia. Jeden Tag wird ein Licht mehr angezündet, bis am Ende alle acht brennen. 

Wir freuen uns auf Sie!

Referat von Prof. Dr. Manfred Lämmer von der Deutschen Sporthochschule, mit anschließender Diskussion

Professor Lämmer ist ein ausgewiesener Kenner der deutsch-israelischen Beziehungen in den Bereichen Sport und Politik. In einer Rezension zu seinem jüngst veröffentlichten Buch „Deutsch-israelische Fußballfreundschaft“ heißt es: „Die Begeisterung für den Fußball war und ist in Israel ungebrochen und hat dabei geholfen, tiefe Gräben zu überwinden. Nicht wenige Städtepartnerschaften haben hier ihre Wurzeln. ... Interessierte am christlich-jüdischen Dialog und den deutsch-israelischen Beziehungen ist das Feld des Sports ein wichtiges Feld, das weiter erschlossen werden muss.“

Anmeldungen erbeten an info@gcjz-wetterau.de

Genialer jüdischer Comedy-Abend mit Rabbi Rothschild: 


Der Berliner Rabbiner Walter Rothschild,  Weltbürger, Autor, Eisenbahn-Spezialist, Unikum, Problem-Bär und Kabarettist erzählt aus seinem Leben und singt leider - pardon: Lieder. Er ist nicht nur ein außerordentlicher jüdischer Gelehrter, sondern ebenso begnadeter Geschichtenerzähler, mit britisch-jüdischem Witz, Charme und Biss. 


Begleitet wird er vom Komponisten und Pianisten Max Doehlemann am (und unter dem) Klavier. Zusammen bringen sie ein witziges, nachdenkliches, in jedem Fall kurzweiliges Programm auf die Bühne. 


Hinweis: Das Programm ist nicht religiös.


Dienstag, 24. September 2019

Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr

Sprudelhof, Badehaus 2, Bad Nauheim


Einlass ist ab 19:00 Uhr.

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns über jede Spende an: 


Förderverein Hospiz Wetterau e.V.

Spendenkonten:

Sparkasse Oberhessen IBAN: DE32 5185 0079 0027 1751 12

Volksbank Mittelhessen IBAN: DE77 5139 0000 0058 0558 08

 

Veranstaltet von: Ausländerbeirat Bad Nauheim,

Stadt Bad Nauheim – Fachdienst Kultur und Sport,

Gesellschaft für Christlich-Jüdische  Zusammenarbeit e. V.,  DRK Kreisverband Friedberg e. V., Demokratie leben!

Und hier unser Bericht:

"Ich bin überall Ausländer"

Gemeinsam mit dem federführenden Ausländerbeirat der Stadt Bad Nauheim hatten wir zur Comedy mit Rabbi Walter Rothschild und Max Doehlemann ins Badehaus 2 im Sprudelhof von Bad Nauheim eingeladen. Unterstützt wurden wir bei dieser Veranstaltung von der Stadt Bad Nauheim – Fachdienst Kultur und Sport, dem DRK Kreisverband Friedberg e. V., dem Wetteraukreis mit dem Projekt "Demokratie leben!". 

Der Berliner Rabbiner Walter Rothschild, Weltbürger, Autor, Eisenbahn-Spezialist und Kabarettist erzählte aus seinem bewegten Leben und sang (leider) Lieder. Geboren in Groß Britannien, versehen mit einem deutschklingenden Nachnamen, als Lehrling in Deutschland, als Rabbi in Deutschland, Österreich und Polen, resümiert er: "Ich bin überall Ausländer." Mit Wortwitz und auch schrägen Liedern brachte er das Publikum zum Lachen.

Er ist nicht nur ein außerordentlicher jüdischer Gelehrter, sondern ebenso begnadeter Geschichtenerzähler, mit britisch-jüdischem Witz, Charme und Biss. Er ließ das Publikum teilhaben an seinem interessanten Leben, welches er anekdotenreich in seinen Lebensstationen erzählte. Sein Kabarett-Programm reichte von Bahnfahrten bis Beschneidung, von Alkohol bis Auschwitz. 

Begleitet wurde er vom Komponisten und Pianisten Max Doehlemann (unter dem) am Klavier.

Zusammen brachten die beiden Künstler ein witziges, nachdenkliches, in jedem Fall kurzweiliges Programm auf die Bühne. Das Publikum war begeistert. 

Der Besucherandrang war so groß, dass wir leider nicht alle Interessierten einlassen konnten. Das tut uns sehr leid. Aber: wir planen mit Rabbi Rothschild auf Grund des erfolgreichen Abends eine Fortsetzung.

Statt Eintrittsgeld zu verlangen haben wir die Besucher gebeten, für den Förderverein Hospiz Wetterau e.V. zu spenden. Marion Osenberg, Petra Michel, Sinan Sert und Tillmann Weber, allesamt Vorstandsmitglieder im Förderverein Hospiz Wetterau, standen auch zu vielen Gesprächen über das geplante Hospiz bereit. Dem äußerst spendierfreudigen Publikum danken wir!

Wir danken auch unseren Kooperationspartnern, dass dieser witzige, aber zugleich nachdenklich machende Abend möglich war.


Spurensuche


Der Arbeitskreis jüdisches Leben Echzell und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau laden alle Interessierten sehr herzlich ein, sich mit ihnen am


Sonntag, 8. September 2019 um 16.00 Uhr ,


gemeinsam auf die Spuren jüdischen Lebens in Echzell zu begeben. 


Treffpunkt ist die evangelische Kirche Echzell in der Lindenstraße


Auf dieser Zeitreise wollen wir nachvollziehen, wie die jüdische Gemeinde in Echzell lebte. Die jüdischen Mitbürger waren als Vieh- und Getreidehändler oder auch als Bäcker, Metzger und Kaufleute tätig, denn der Besitz von Ackerland und das Betreiben einer Landwirtschaft waren ihnen verboten. Sie engagierten sich auf vielfältige Weise im Vereinsleben, waren ein fester Bestandteil der Gemeinschaft. Das alles fand am 9. November 1938 ein jähes und grausames Ende. Der von den Nazis geschürte Hass entlud sich an diesem Tag beim Brand der Synagoge und der Zerstörung jüdischen Eigentums. In der Folge wurden alle jüdischen Familien aus Echzell vertrieben oder deportiert. 


Markante Orte des Rundganges sind das Mahnmal für die 59 Opfer des Holocausts aus Echzeller Familien, die Mikwe, der ehemalige Standort der Synagoge, der jüdische Friedhof und vieles mehr. 


Mitglieder des Arbeitskreises, der sich seit 2011 intensiv mit der Geschichte der jüdischen Einwohner Echzells beschäftigt, werden die Gruppe sachkundig begleiten. Im Anschluss besteht noch die Möglichkeit zum Gedankenaustausch.


"Der Stern der Erlösung"
Franz Rosenzweig (1886-1929) war Historiker und Philosoph. Er setzte sich intensiv mit seinem jüdischen Glauben und dem Christentum auseinander. Vor 100 Jahren schrieb er "Der Stern der Erlösung". Das Werk gilt bis heute als eine wichtige Grundlage für den christlich-jüdischen Dialog.

Günter Simon stellt uns das glaubensphilosophische Hauptwerk Franz Rosenzweigs vor.

Anschließend freuen wir uns auf eine angeregte Diskussion mit Ihnen!

Mittwoch 21. August 2019 um 19.30 Uhr
Buber-Rosenzweig-Stiftung
Otto-Weis-Straße 2, Bad Nauheim

Der Eintritt ist frei, wir freuen uns über Ihre Spende!

Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht

Lesung von und mit Ronen Steinke 

Fritz Bauer zwang die Deutschen zum Hinsehen: Inmitten einer Justiz, die in der jungen Bundesrepublik noch immer von braunen Seilschaften geprägt war, setzte er den großen Frankfurter Auschwitz-Prozess durch. Er kooperierte mit dem israelischen Geheimdienst, um Adolf Eichmann vor Gericht zu bringen. Aber wer war der kämpferische Einzelgänger wirklich? 


Der Autor Ronen Steinke erzählt am


Dienstag, dem 4. Juni 2019 um 19.30 Uhr im 


Gemeindezentrum St. Bonifatius 

Zanderstraße 13 in Bad Nauheim


aus dem Leben eines großen Juristen und Humanisten, dessen persönliche Geschichte zum Politikum wurde.


Wir freuen uns auf Sie! Der Eintritt ist frei! Über Spenden freuen wir uns sehr!

Aus der Einführungsrede unseres Vorstandsmitglieds Tillmann Weber, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht:

Am 08. Mai 1945 endete der zweite Weltkrieg in Europa. Angezettelt von NS-Deutschland überfielen Deutsche die Nachbarländer und überzogen den Kontinent mit unsäglichem Leid. Der zweite Weltkrieg war ein Vernichtungs- und Eroberungskrieg.

Direkt hinter der Frontlinie zogen mit deutscher Gründlichkeit NS-Schergen durch die Landen, verschleppten und ermordeten millionenfach Menschen. Ein Verbrechen unbekannten Ausmaßes. Es war millionenfacher Raubmord, staatlich angeordnet, staatlich organisiert. Vom deutschen Staat.

Insbesondere die Mitmenschen jüdischen Glaubens waren der mörderischen Verfolgung tausender Täter ausgesetzt. Die Täter verbrachten sie in eigens eingerichtete Vernichtungslager, deren bekanntestes sicherlich Auschwitz ist.

Und was war nach dem 8. Mai 1945? Was war mit den vielen Tätern?

Sicherlich: die Alliierten hatten kurz nach dem Krieg Kriegsverbrecherprozesse in Nürnberg durchgeführt. Auch danach wurden mehrere Gerichtsverfahren vor Strafgerichten in Deutschland durchgeführt.

Aber was war mit der Masse der an den abscheulichen, industrialisierten Morden Beteiligten?

Nach dem zweiten Weltkrieg und nicht nur in der jungen Bundesrepublik war die Auffassung mehrheitsfähig, einen Schlussstrich zu machen und die Menschen = die Täter in Ruhe zu lassen. Und es hieß, man brauche sie beim Aufbau des jungen Staates. Im Westen und im Osten Deutschlands.

NS-Verstrickte schafften es in höchste Regierungsämter: als Beispiel sei hier nur Hans Globke genannt: Verwaltungsjurist, Mitverfasser und Kommentator der sogenannten Nürnberger Rassegesetze. Diese Gesetze verliehen der Judenverfolgung eine Scheinlegitimität. Globke soll auch an der Deportation griechischer Juden beteiligt gewesen sein. Belangt wurde er nie, es wurde nicht einmal ein Prozess gegen ihn eröffnet. Dieser Hans Globke machte unter Kanzler Adenauer rasch Karriere und wurde als "graue Eminenz" Staatssekretär in der jungen Bundesrepublik.

Aber auch "kleine" Nazis schafften nahtlos den beruflichen Übergang in die Zeit danach. Ingo Müller hat - für meinen Berufsstand im weitesten Sinne - in seinem mich prägendem Buch "Furchtbare Juristen" resümierend festgestellt, dass die Terror-Richter auch nach dem 8. Mai 1945 in ihre Gerichte gingen und fortan "Recht sprachen" "im Namen des Volkes". 

Vielleicht haben Fritz Bauer die Fragen, was mit den Tätern ist, auch bewegt. Als Generalstaatsanwalt war er auch verpflichtet, Verbrechern den Prozess zu machen. Fritz Bauer brachte "Auschwitz" vor Gericht, indem er Ermittlungsverfahren und Strafverfahren gegen viele Widerstände einleitete. Er blieb beharrlich. Die in Frankfurt geführten Prozesse zwangen nicht nur die Justiz, auf die NS-Verbrechen zu sehen. Fritz Bauer hat dafür gesorgt, dass sich die Deutschen mit ihrer jüngsten Geschichte auseinandersetzen mussten.

Wer aber war dieser Fritz Bauer?

Wir haben heute Abend Ronen Steinke eingeladen, der uns die Person Fritz Bauer näherbringen wird. 

Ronen Steinke ist Jurist. Seine juristische Doktorarbeit über Kriegsverbrechertribunale von 1945 bis heute wurde von der FAZ als „Meisterstück“ gelobt. 

Seit 2011 ist Ronen Steinke Redakteur bei der "Süddeutschen Zeitung" und Korrespondent mit Sitz in Berlin für die Themen Nachrichtendienste und innere Sicherheit.

2013 legte unser heutiger Redner sein Buch "Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht" vor. Er gab uns damit nicht nur den Titel der heutigen Veranstaltung vor. Ronen Steinke gilt als ausgewiesener Kenner der Person Fritz Bauers.

Ronen Steinke wird sicherlich auch zu den juristischen Hintergründen der Auschwitz-Prozesse ausführen und deren Bedeutung  ausleuchten können, viel besser als ich in dieser kurzen Einführung zum Thema.

"…und meine Seele verglüht in den Abendfarben Jerusalems"

Else Lasker-Schüler, Lyrik und Leben - zwischen Phantasie und Wirklichkeit

Anlässlich des 150. Geburtstages von Else Lasker-Schüler laden wir Sie herzlichst zu einer Lesung ein.  Friederike Müller stellt uns die berühmte Dichterin vor und liest aus deren Werk. Der Eintritt ist frei, wir freuen uns aber über jede Spende.
Mittwoch, den 22. Mai 2019 um 19.30 Uhr
Buber-Rosenzweig-Stiftung
Otto-Weiß-Straße 2, Bad Nauheim

Vorschau auf unsere nächsten Veranstaltungen:
  • 21. August 2019: "Franz Rosenzweig: Der Stern der Erlösung". Lesung mit Günter Simon. 19.30 Uhr in der Buber-Rosenzweig-Stiftung, Otto-Weiß-Straße 2, Bad Nauheim
  • 08. September2019: Spuren jüdischen Lebens in Echzell. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Jüdisches Leben in Echzell begeben wir uns auf einen Rundgang durch Echzell
  • 22. September 2019: Festakt zu 30 Jahren Buber-Rosenzweig-Stiftung und 35 Jahren Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau
  • 24. September 2019: Rabbi Rothschild, Comedy-Programm in Kooperation mit dem Ausländerbeirat der Stadt Bad Nauheim im Rahmen der interkulturellen Woche. 19.30 Uhr im Badehaus 2, Sprudelhof, Bad Nauheim
  • 09. November 2019: Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht. 18.00 Uhr im Gemeindezentrum Wilhelmskirche, Bad Nauheim
Unsere für den 21. Juni 2019 geplante Veranstaltung "Jewish Rock" müssen wir leider wegen Erkrankung des Kurators absagen und auf unbestimmt verschieben. Sobald ein neuer Termin feststeht, werden wir Sie gerne darüber informieren.

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